Das Ekklesionym Mariä Himmelfahrt der Kirche in Stuttgart-Degerloch ist ein wichtiges Ereignis im liturgischen Kalender und steht für den Übergang zwischen dem Irdischen und dem Himmlischen. Der Entwurf für den Innen- und Außenraum diskutiert dieses übergeordnete Ereignis und möchte es im Raum erlebbar machen. Die Kirche als liturgischer Ort soll ein räumliches Erlebnis werden. Die bestehende Kirche mit ihren feinen Grundüberlegungen zum Raum wird mit behutsamen Eingriffen ergänzt. Der baulichen Originalität der Kirche sowie der räumlich neu ausgearbeiteten liturgischen Erfahrung wird so zu Einheitlichkeit verholfen. Der ursprüngliche, sowie der bereits über Eingriffe angepasste Charakter der Kirche bleibt dabei jedoch erhalten und wird in Teilen ergänzt, um in der bestehenden Ordnung den Kirchenraum neu zu fassen. Im vorliegenden Vorschlag soll durch das Auflösen von Distanzen eine deutliche Verbindung zwischen Irdischem und Himmlischen erreicht werden. Die Prinzipalien der Kirche werden unter diesem Auflösen der Distanzen im Raum neu dargestellt und lassen unterschiedlichste räumliche Erfahrungen der Gemeinde zu. Das bedeutende Altarmosaik mit der dargestellten christlichen Hoffnung über den Tod hinaus wird näher an den Raum und die Gemeinde gebracht. So wird das benannte Übergangsritual im Kirchenraum in Gänze deutlich herausgearbeitet und erlebbar gemacht.
Der Freiraum als Ort des Übergangs in den sakralen Raum wird im vorliegenden Entwurf in drei wichtige Ergänzende Bereiche aufgeteilt:
1. Platz des Ankommens
2. Hof der Teilhabe und der Gemeinschaft
3. Garten der Besinnung
Anhand einer neuen Wegeführung werden die Außenbereiche miteinander verbunden. Sie spannen Räume auf, die abwechslungsreich auf individuelle Erfordernisse eingehen und durchgehend barrierefrei sind. Weiterhin wird im Freiraumgerüst das anliegende Trauerpastorale Zentrum miteingebunden. Der Vorplatz, als Ankommensort, entwickelt mit seiner offenen Gestaltung eine freundliche Geste. Über eine umlaufende Rampe, die auch den barrierefreien Zugang der Kirche ermöglicht, gelangt man stufenlos über das Portal in den anliegenden Innenhof. Im Hof der Teilhabe entstehen in einem einladendem Rahmen Aufenthaltsmöglichkeiten. Sitzbänke und Pflanzenbeete erhalten den Charakter des bisherigen Gartens. Dieser soll nun im Zuge der Umgestaltung der Kirche aktiviert und in das Freiraumgerüst integriert werden. Ein Weg führt zum dritten Teil des Außenbereiches. An der Rückseite des Chores befindet sich nun der Garten der Besinnung. Von laut nach leise gehend, stellt dies den Ort der Ruhe dar. Die Dichte der Bäume schaffen ein Gefühl der Geborgenheit und geben die Möglichkeit, in Ruhe in sich zu kehren und sich zu besinnen.
Gebäudetyp | Kirche |
Projektkategorie | Ideenwettbewerb |
Standort | Degerloch, Stuttgart |
Jahr | 2022 |
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