Der Dachstuhl eines um 1930 errichteten und in den 70ern erweiterten Hauses sollte zur Wohnung ausgebaut werden. Das bestehende Tragwerk war durch die vielen Um- und Teilausbauten derart komplex geworden, dass ohne einen komplett neuen Dachstuhl keine sinnvolle Grundriss- und Raumorganisation möglich gewesen wäre.
Die Gelegenheit des vollständigen Abbruchs wurde genutzt um das Dachgeschoss neu zu ordnen und bis auf den Treppenaufgang und die bestehenden Kaminschächte, von den darunter liegenden Geschossen freizuspielen. Die Sparren kommen ohne Stützen aus, um einen möglichst offenen Grundriss zu ermöglichen. Der Sanitär- und Küchenkern gliedert die Wohnung in Schlafbereich, Essbereich und Wohnraum, die fließend ineinander übergehen. Der Wohnbereich findet seine Fortsetzung in der Terrasse, welche als Einschnitt in die Dachhaut gestaltet ist. Um trotz aller Offenheit nicht auf ausreichend Stauraum verzichten zu müssen, sind die aus der Geometrie der Dachterasse entstehenden Verschnitte zu Nebenräumen geschlossen.
Die Dachhaut ist aus blanken Aluminiumschindeln gefertigt und greift damit die klassische Schindeldeckung des für die Dachform Pate stehenden „Stuttgarter Daches“ in veränderter Oberfläche auf. Dachflächenfenster zwischen den Konstruktionssparren und eine großzügige Festverglasung über der Treppe sorgen gemeinsam mit den hellen Oberflächen für viel Licht.
| Gebäudetyp | Wohnhaus |
| Projektkategorie | Dachgeschossumbau |
| Standort | Stuttgart |
| Jahr | 2017–2018 |
| Bruttogeschossfläche | 142 m² |
| Kooperationspartner | Holzbau Schaible GmbH (Holzbau) |
| Fotografie | Studio Orel |
| Bauherr/Auftraggeber | Privat |
| Tragwerksplanung/Statik | Gauger und Partner |
| Gebäudetechnik | AdSa GmbH (Heizung, Lüftung, Sanitär) |
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